FAZIT - HIER-IST-DER-GARTEN! aus Brachflächen werden Gärten    
 

 

Was mit dem ersten Spatenstich am 8.April 2008 begann, ging am Samstag den 26. Juli 2008 zu Ende: die von uns mit viel Engagement und Leidenschaft angelegten Gärten wurden an die Eigentümer, bzw. an Paten übergeben, die sich bis zum Ende des Jahres weiter um die Gärten kümmerten. Damit war unser Experiment erfolgreich beendet. Alle zehn Gärten wurden wie geplant realisiert, nicht zuletzt dank der Unterstützung vieler Sponsoren. Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Firmen aus der Region und aus dem gesamten Bundesgebiet haben uns mit Arbeitsleistungen, Sach- und Geldspenden im Wert von etwa 30.000 Euro unterstützt.

 

 

Nach der Eröffnung hatte jeder Garten am Tag etwa 40 bis 50 Besucher. Auf geführten Rundgängen haben zahlreiche weitere Besucher, die zum Teil aus Berlin oder anderen Städten der Region kamen, detaillierte Informationen über das Projekt und über die Gartenkonzepte erhalten. Für das Image der Stadt Cottbus war unser Projekt ein großer Gewinn. 

 

 

 

Von den erstaunlichen und teils überraschenden Wandlungen der alten Brachen und den erfrischenden und ungewöhnlichen Gestaltungsansätzen der Gärten waren alle Besucher begeistert. Manche Projekte, wie der Garten „Rot“, wo nur punktuell in die Ruderalvegetation eingegriffen wurde, regten zu Diskussionen über das Maß von Ordnung und Unordnung im Garten an, zeigten aber auch, wie man mit nur wenigen und einfachen Mitteln pflegeleichte Gärten anlegen kann. Andere Gärten überzeugten durch ungewöhnliche Pflanzenmischungen, durch überraschende Räume, wie die versteckte „Insel der Ruhe“ im Sonnenblumenfeld des Gartens „Radikal Gute Laune“ oder durch originelle Einbauten, wie die Skulpturen und Bänke aus alten Bahnschwellen im Garten „Tiefenlichter“.

 

 

Für die einzelnen Quartiere waren die Gärten ein großer Gewinn. Kinder spielten im Tigergarten, versteckten sich im Topinamburlabyrinth des Gemeinschaftsgartens in Sandow oder erkundeten voller Neugier die „gestaltete Wildnis“ in den Gärten Rot und Tiefenlichter. Auch so manche abendliche Feier fand in den neuen Gärten statt, also an Orten, die vor nicht langer Zeit noch zugeparkt oder voller Müll waren.

 

Die durchweg positive Resonanz und die rege Nutzung der Gärten waren eine Bestätigung des Projektansatzes. Alle uns zu Beginn entgegen gebrachten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet: die regionalen Firmen haben durch ihr Sponsoring die Realisierung der Gärten ermöglicht, Bürger haben sich engagiert und der vielfach befürchtete große Vandalismus blieb aus. Es wurden keine Pflanzen ausgerissen – lediglich zwei Radieschen in einem Hochbeet im Gemeinschaftsgarten Elisabeth-Wolf-Strasse fielen einem Mundraub zum Opfer. Der Täter wurde schnell ermittelt: eine Krähe!

 

 

Die Gärten Exit, Schilfgeflüster und der Gemeinschaftsgarten Elisabeth-Wolf-Strasse sind bis heute (2011) erhalten. Im Garten Rot wird ein Pflanzkreis von den Nachbarn gepflegt. Dahlien und Geranien aus den anderen Pflanzkreisen sind auf das Nachbargrundstück „gewandert“. So bleiben der Stadt Cottbus also nicht nur einige neue Gärten erhalten, sondern auch die Erkenntnis, dass sich mit einer guten Idee und engagierten Initiatoren viele Bürger und Firmen aktivieren lassen, um etwas für ihre Stadt zu tun.